Brandsalbe

Am Anfang war ein Funke,
er fiel auf dürres Laub.
Nach einem kurzen Rauchen
entflammte es sogleich.
Bald stand der Grund in Flammen,
erhellt die triste Nacht,
und schwarze Schatten tanzten
so sinnlich, splitternackt.

Die Flammen schlugen über
zur Feuersbrunst im Wald —
ein ewig’ Flammenmeere,
voll Zuversicht und Halt.
Das alte Brenngut: Asche.
Im Nachruf lag der Schmerz.
So wunderbar geläutert
ebnet die Landschaft sich.

Schon keimen neue Saaten,
Vergessenheit tritt ein.
Nur die verkohlten Wurzeln
zeugen von Traurigkeit.
Ein Leben voller Feuer,
mit Herz und Kopf gelebt,
ergibt das Abenteuer,
das stets man sich ersehnt.

So lass das Feuer nimmer
erlöschen mit der Zeit,
denn Flammen müssen brennen —
für alle Ewigkeit.

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