Hört, ihr Leute, lasst euch sagen,
was geschah vor dunklen Tagen.
Ein Fluch und tiefer Untergang,
wuchs aus Liebe, Herz und Drang.
Erbsprössling des Hauses, Befrieder des Lands,
geführt von der Macht seines starken Verstands.
Ein gnadenlos’ Recke, so kalt und so kühn,
Barovia verliehen, fruchtbar und grün.
Regierte er ehrgeizig in seinem Schloss,
gealtert an Jahren, blieb Bitterkeit bloß.
Seit 400 Jahren, umwerbend gequält,
allein in der Nacht all die Tränen gezählt.
Durch Herzfesseln in den Pakt tief getrieben,
Im Fluche verdammt, ihm ewig verschrieben.
Umwebender Nebel, sinisterer Schutz,
in Bande gehalten, zum doppelten Trutz!
Einseitig entbrannte im Alter die Glut,
des Bruders Verlobte voll Schönheit und gut.
Für Jugend und Kraft mit der Seele paktiert,
mit dunklen Mächten von Bernstein flankiert.
Zur Hochzeit des Bruders sein Leben geraubt,
doch Tatyana floh, dem Tod anvertraut.
Seit 400 Jahren und doch unvermählt,
allein in der Nacht all die Tränen gezählt.
Durch Herzfesseln in den Pakt tief getrieben,
Im Fluche verdammt, ihm ewig verschrieben.
Umwebender Nebel, sinisterer Schutz,
in Bande gehalten, zum doppelten Trutz!
Die eigenen Schergen löschten Strahds Licht,
zu Boden gestürzt, doch verstarb er nicht.
Als Vampir erhoben, durch finstere Macht,
verfiel Land und Volk, der ewigen Nacht.
Im Schicksal gefangen, zum Suchen verdammt,
Tatyanas Seele, wenn neu sie entstand.
Seit 400 Jahren von Liebe gequält,
allein in der Nacht all die Tränen gezählt.
Durch Herzfesseln in den Pakt tief getrieben,
Im Fluche verdammt, ihm ewig verschrieben.
Umwebender Nebel, sinisterer Schutz,
in Bande gehalten, zum doppelten Trutz!
Die Grafschaft von unlaut’ Vistani bereist,
das Tarokka-Deck auf die Fügung verweist.
Erstatten dem Grafen für Freiheit Bericht,
durch Dörfer und Nebel – doch nichts von Gewicht.
Nach Zeiten so lang ward sie reinkarniert,
die Seele, die seither sein Dasein regiert.
Seit 400 Jahren die Eine erwählt,
allein in der Nacht all die Tränen gezählt.
Durch Herzfesseln in den Pakt tief getrieben,
Im Fluche verdammt, ihm ewig verschrieben.
Umwebender Nebel, sinisterer Schutz,
in Bande gehalten, zum doppelten Trutz!
Auf Schloss Rabenhorst – besessen von ihr
Ireena, die Tochter, des Vorstehers Zier.
In Träumen umworben in Nebelgestalt,
vertraut scheint die Nähe, doch bleibt ihr Herz kalt.
Die Schleier entblößen und Rettung in Sicht –
verbündete Streiter, ein Hoffen auf Licht.
Seit 400 Jahren die Tränen gezählt,
die Bünde geschmiedet, auf dass er‘ gepfählt.
die Strahlen der Sonne entflammten ihn schier,
im Fluche verdammt, ihm endlich entstiegen.
Umwebender Nebel, sich lichtender Schutz,
die Bande zerschlagen, zum allseitig Nutz!
Die Karten gelegt, das Schicksal erfüllt,
nach 400 Jahren der Fluch nun gestillt.
Die Tränen versiegen, das Licht kehrt zurück –
Barovia: in Freiheit und Glück …