Fest gemauert in der Erden
Steht die Form, aus Lehm gebrannt.
Heute muß die Glocke werden,
Frisch, Gesellen! seyd zur Hand.
Ich sitze in dem Steinverlies
Die Kammer ist weit offen
Doch der Maurer ändert dies
Bald schon ist sie fest verschlossen
Stein auf Stein setzt er die Mauer
Führt herzlos nur das Urteil aus
Durch meinen Körper geht ein Schauer
Mein Herz steht still vor lauter Graus
Eingeschlossen – in tiefster Dunkelheit
Versucht der Geist zu fliehn
Doch der Körper holt ihn ein
Eingeschlossen – in tiefster Dunkelheit
Ist der Weg zu Ende
Ich kann mich nicht befrein
Noch sehe ich mein Los gelassen
Die Mauer ist erst halb errichtet
Beizeiten wird mein Sein verblassen
Keiner, der davon berichtet
Minütlich wird das Fenster kleiner
Mitunter wird mir furchtbar bang
Mein Schicksal findet keine Neider
Hör scheppernd nur der Kelle Klang
Eingeschlossen – in tiefster Dunkelheit
Versucht der Geist zu fliehn
Doch der Körper holt ihn ein
Eingeschlossen – in tiefster Dunkelheit
Ist der Weg zu Ende
Ich kann mich nicht befrein
So ist’s vollbracht, der letzte Stein
Er schiebt sich fest ins Wandgefüge
Es wird mein Leid beendet sein
Mein Licht verlischt so wie im Fluge
Ein rasches Ende? – weit gefehlt
Winde mich in Agonie
Kein Muskel meiner dies verhehlt
Verfallen nun der Lethargie
Eingeschlossen – in tiefster Dunkelheit
Versucht der Geist zu fliehn
Doch der Körper holt ihn ein
Eingeschlossen – in tiefster Dunkelheit
Ist der Weg zu Ende
Ich kann mich nicht befrein
Es ist zu spät, mein Kopf stößt Wände
Und Panik steigt in mir nun auf
Vom Blut verschmiert sind meine Hände
Nahm dies beim Kratzen gern in Kauf
Seit Tagen nur die Wand anstarren
Wird mehr und mehr mir flau ums Herz
In stiller Dunkelheit verharren
Bald wird Wahn zum bösen Scherz
Eingeschlossen – in tiefster Dunkelheit
Versucht der Geist zu fliehn
Doch der Körper holt ihn ein
Eingeschlossen – in tiefster Dunkelheit
Ist der Weg zu Ende
Ich kann mich nicht befrein