Hilferuf

Unerfüllte Körperwünsche
wecken ungeahnte Traurigkeit;
lieber der Liebe Sklave sein
als Gefangener der steten Lust.
Herbeigesehnte Hochgefühle –
öfter als die Mondesphasen,
damit die Seele atmen kann.
Doch Enttäuschung lässt den Mut rasch sinken,
endet in tiefer Lethargie,
gepaart mit stiller Gleichgültigkeit.

Hungernd nach dem, was nie geschieht,
gefangen, wo kein Ausweg blieb.
Schreit mein Herz, doch bleibt es stumm,
verloren – taub und kalt und numb.
Schreit mein Herz, doch bleibt es stumm,
verloren – taub und kalt und numb.

Ertragen um des Friedens willen,
ein falsches Wort lässt Bäche fließen –
statt Besserung: Ausweglosigkeit.
Ein Schweigen, das die Stille füllt,
Unbefriedigtes Verlangen verdrängt –
wann bricht es aus? Unterdrückt,
doch nicht verschwunden?!
Viele Worte schon gewälzt,
die Triebe mehr und mehr versteckt,
gebrochen am Kreuz monotoner Lust.

Hungernd nach dem, was nie geschieht,
gefangen, wo kein Ausweg blieb.
Schreit mein Herz, doch bleibt es stumm,
verloren – taub und kalt und numb.
Schreit mein Herz, doch bleibt es stumm,
verloren – taub und kalt und numb.

Selbstbefreiung untersagt,
erhöht die Qual ins dumpfe Nichts.
Mir mangelt es an satter Nahrung –
nach Essen schreien darf ich nicht!
Verzweifelt leer und ausgehungert,
hält mich die Liebe ab vorm Schwinden.
Gefangen in der eig’nen Haut,
verkümmert, wo einst Feuer brannte,
kein Lichtstrahl dringt durch diese Nacht.
Lüge darf nicht über Wahrheit siegen!

Hungernd nach dem, was nie geschieht,
gefangen, wo kein Ausweg blieb.
Schreit mein Herz, doch bleibt es stumm,
verloren – taub und kalt und numb.
Schreit mein Herz, doch bleibt es stumm,
verloren – taub und kalt und numb.

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