Im winterweißen Panorama
steigen Rauchschwaden empor.
Der weiße, nun vereiste Schnee
erhellt die Nacht –
geisterhaft wie im Traum,
böse und flimmernd.
Nur dunkle Verfärbungen im weißen Glanz
werfen Schatten
in die strahlende Finsternis.
Die Stille zerspringt –
es knistert so schön.
Hinter flauschigen Wolken
verbirgt sich der Mond.
Nur ein Hauch seines Lichts
durchdringt den Schleier,
schimmernd erhellend
die abgewandte Seite des Haus‘.
Leise weht Wind durch kahle Wipfel,
flüstert von vergangener Zeit.
Die Stille zerspringt –
es knistert so schön.
Der Holzklotz, die Axt –
der Griff noch warm
vom letzten Schlag.
Hackspuren im Schnee,
bald verschlungen
vom frostigen Appetit der Nacht.
Die kleine Hintertür –
zerkratzt, doch fest –
ein Bollwerk
gegen raue Gefahren der Dunkelheit.
Die Stille zerspringt –
es knistert so schön.
Vom Übel der Welt – getrennt
steht das Haus,
umringt von gefrorenem Wald.
Nur der Schlot –
ein Hauch von Leben.
Der Wind verstummt,
wie einst die Schreie
in öder Unwirklichkeit.
Ein alter, raunender Schaukelstuhl,
darin –
eine greise Frau.
Die Stille zerspringt –
es knistert so schön.
Von Jahren gezeichnet,
die Finger sind blau,
doch vor dem Kamin
kehrt Leben zurück.
Beruhigend,
das Brenngut nahe zu wissen
in dieser kalten Januarnacht.
Der Schürhaken geht in die Glut –
sie legt nach,
und es knistert.
Die Stille zerspringt –
es knistert so schön.
Ihr alter Leib
trägt viele Narben,
und bunte Flecken zieren
die verkrampfte Gestalt.
Langsam
verlässt das Zittern die Glieder,
und Ruhe kehrt ein.
Der Raum erwärmt sich,
und die Odeur des Feuers
hüllt ihn ein.
Die Stille zerspringt –
es knistert so schön.
Hinter dicken Gläsern
blickt sie
auf das Bild in ihrer Hand.
Schon der Gedanke
lässt Schmerzen sprießen –
die großen,
starken Hände
ihres Mannes …
Doch die Angst ist verstummt,
und die Seele atmet frei.
Die Stille zerspringt –
es knistert so schön.
Erleichtert blickt die Alte,
nimmt ein weiteres Stück
vom frisch Gehackten,
erweckt damit die Glut –
und
es knistert –
so schön.
Ein süßlicher Duft
treibt durch den Raum.
Die Stille zerspringt –
es knistert so schön.
Die Nacht kennt kein Ende.
Nur Schweigen und Glut.
Noch einmal ein Knistern.
Danach alles gut.
Die Stille erschallt –
geknistert so schön.