Blutbekenntnis eines Verdammten

Spät bin ich heute aufgewacht
und hab darüber nachgedacht,
was die Welt mir bieten kann.
Zu dem Ergebnis kam ich dann:
Die Welt ist böse, so wie ich,
und trotzdem ist sie voller Licht.
Gefahrlos ist mein dunkles Treiben –
verbreite großen Schmerz und Leiden.

Aus Blut und Dunkelheit gemacht,
dunkler Engel ans Licht gebracht.
Unsterblich und von Gier entfacht,
wird Durst gestillt, das Tier erwacht.
Die ahnungslose Welt zerbricht,
dunkler Engel, raubt dir dein Licht.

In meinen Adern strömt der Saft,
der leuchtend fließt und Leben schafft.
Und raubend komme ich zu dir,
entziehe dann dein Blut mit Gier.
So kommt es, wie es kommen muss:
‘stirbst langsam durch den Todeskuss.
Ich lese klar in deinen Augen –
kannst das Geschehene nicht glauben.

Aus Blut und Dunkelheit gemacht,
dunkler Engel ans Licht gebracht.
Unsterblich und von Gier entfacht,
wird Durst gestillt, das Tier erwacht.
Die ahnungslose Welt zerbricht,
dunkler Engel, raubt dir dein Licht.

Als dunkler Jäger in der Nacht,
der lautlos fällt und hämisch lacht,
durchstreif’ ich die naive Welt,
bis sie sich abermals erhellt.
Ruh’ in dem Schutz der Dunkelheit,
im Herzen spür’ ich Seeligkeit.
Träum’ ohne Schuld am hellen Morgen –
in meiner Gruft lieg’ ich geborgen.

Aus Blut und Dunkelheit gemacht,
dunkler Engel ans Licht gebracht.
Unsterblich und von Gier entfacht,
wird Durst gestillt, das Tier erwacht.
Die ahnungslose Welt zerbricht,
dunkler Engel, raubt dir dein Licht.

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