Der goldene Schuss im weißen Flüstern

Dreck und Scheiße um mich herum,
Geboren bin ich, um zu sterben,
Kein Wesen merkt doch, wenn ich gehe,
Bin längst der Wirklichkeit entflohen.

Dabei hat alles harmlos angefangen:
Erst Nikotin, dann Hasch, dann weiß…
Erst rauchte ich, dann schniefte ich,
Heute drücke ich dafür.

Die Tage ziehen an mir vorbei,
Was zählt, ist nur der nächste Druck,
Um wieder neues Land zu sehen,
Um meinem Dasein zu entfliehen…

Und alles dreht sich nur im Kreis,
Der letzte Stich, das letzte Weiß.
Kein Morgen kommt, kein neuer Tag,
Ein letzter Druck, ein harter Schlag.

Im Rausch ertrink’ ich, find’ kein Licht,
Der goldene Schuss, der mich zerbricht.

Doch alles Lüge merke ich,
Ich lebe weiter in der Pseudowelt.
Wenn ich wieder klar denken kann,
Wird klares Denken rasch vernebelt.

Wenn körperlich Verlangen ruft.
Drum lebe ich in einer Welt,
Die mehr und mehr dem Alltag weicht;
Indem ich mich für nichts verkaufe,
Dringe ich weiter in sie ein.

Was tue ich nicht, um nicht zu schreien,
Damit der Schmerz das Hirn verlässt?
Alles würde ich dafür geben,
Alles gebe ich dafür!

Und alles dreht sich nur im Kreis,
Der letzte Stich, das letzte Weiß.
Kein Morgen kommt, kein neuer Tag,
Ein letzter Druck, ein harter Schlag.

Im Rausch ertrink’ ich, find’ kein Licht,
Der goldene Schuss, der mich zerbricht.

Und wieder hocke ich am Boden,
Nehme mein Besteck zur Hand,
Benutze eine saubere Spritze,
Die sauber ist, kein Blut ist dran.

Zieh sie auf, es blubbert leise,
Ich weiß ganz genau, was gleich passiert,
Für mich ist’s heute die letzte,
Ich weiß es – und ich drücke…

Und alles dreht sich nur im Kreis,
Der letzte Stich, das letzte Weiß.
Kein Morgen kommt, kein neuer Tag,
Gelöst vom Druck, ein letzter Schlag.

Im Rausch ertrunken fern vom Licht,
Der Schuss der mir das Heil verspricht.

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